Geschäftsführer VGN Verkehrsverbund Großraum Nürnberg GmbH
Vita
Mobilitätskongress für Unternehmen und Kommunen – den Wandel gemeinsam gestalten
Kurzfassung Referat Andreas Mäder
Verkehr 2025 – mehr Wege, mehr Pkw, weniger ÖPNV
Was bewegt den Autofahrer zum Umsteigen?
Mit knapp einem Fünftel des Treibhausgasausstoßes trägt der Verkehrssektor erheblich zum Klimawandel und den damit einhergehenden Problemen bei. Rund 75 % dieser Emissionen sind dem Straßenverkehr zuzurechnen, zwei Drittel davon allein dem Pkw-Verkehr. Für eine erfolgreiche Energiewende ist deshalb eine Reduzierung der Belastung durch den Pkw-Verkehr unabdingbar.
Die weitere Entwicklung der Mobilität wird in erster Linie durch die Verhaltensweisen der privaten Haushalte bestimmt. Höhere Erwerbstätigkeit, eine weiter wachsende Bildungsbeteiligung, Konzentrationen im Einzelhandels- und Dienstleistungssektor werden zu einem Anstieg der Wege und der Verkehrsleistung führen. Auch das erwartete Bevölkerungs- und Haushaltswachstum in Verbindung mit steigenden Einkommen führen zu mehr Mobilität. Die Verkehrsleistung wird sich 2025 dabei in ähnlicher Weise auf die Verkehrsarten verteilen wie heute, der Modalsplit wird sich also ohne weitere zielgerichtete Maßnah¬men zu Gunsten des ÖPNV kaum ändern.
Bislang wird die politische und öffentliche Diskussion zu Schadstoffbelastungen durch den Verkehrssektor meist nur auf der Basis technischer Maßnahmen geführt, aber allein mit der Milliarden schweren Förderung der Elektromobilität wird es nicht gelingen, die gewünschten Ziele zu erreichen. Eine Reduzierung des Pkw-Verkehrs ist dafür unabdingbar. Was also kann man tun?
Der wohl erfolgversprechendste Weg, den verkehrspolitischen Herausforderungen im Spannungsfeld von Klimaschutz, Nachschutz und einer zunehmend schwindenden Akzeptanz von Verkehrsprojekten zu begegnen, ist eine bessere Vernetzung der Verkehrsträger – Stichwort: Intermodalität. Probleme gibt es insbesondere in den Städten und im Zulauf auf die Städte und hier muss man ansetzen und den öffentlichen Verkehr so attraktiv gestalten, dass der Umstieg für alle Seiten einen Gewinn bringt. Ein neuer Ansatz hierfür ist das Pilotprojekt „P+R 4.0 – umsteigen leicht gemacht“, das der VGN zusammen mit dem MVV und mit Förderung durch den Freistaat Bayern umsetzen will.
P+R 4.0 wird Park- und Fahrplaninformationen in Echtzeit erzeugen und diese Informationen über Infoanzeiger an den Anlagen, an klassifizierten Straßen, in einer App sowie über Navigationsgeräte dem Autofahrer zur Verfügung stellen. Durch Verringerung des Parksuchverkehrs, der Angabe aktueller Informationen zur Verkehrslenkung und der damit verbundenen Anregung zum (zumindest zeitweisen) Umstieg vom Pkw auf den ÖPNV kann das Projekt einen Beitrag zur Luftreinhaltung im Ballungsraum leisten.