Haltestellenkonzept

Machbarkeitsstudie zur Integration des ÖPNV in die letzte Meile der KEP-Logistik

Zur Umsetzung einer erfolgreichen Lastenradlogistik ist es erforderlich, den logistischen Nachteil des Lastenrads gegenüber einem konventionellen Lieferfahrzeug auszugleichen. Dieser Ausgleich erfolgte bisher durch die Anmietung von Immobilienflächen zum Warenumschlag oder der Sondernutzung von öffentlichem Raum für das Abstellen von Containern. Hier können jedoch durch die deutschlandweit steigende Flächennutzungskonkurrenz im urbanen Raum Probleme bei der Verfügbarkeit auftreten. Denn nicht nur das Finden passender Immobilien bzw. Flächen, sondern auch die Betriebskosten für den Unterhalt des sogenannten Mikro-Depots (Mietkosten) schränkten den wirtschaftlichen Einsatz von Lastenrädern erheblich ein. So lohnt sich der Einsatz von Lastenrädern in Verbindung mit einem festen Mikro-Depot erst mit dem Einsatz von mehreren Lastenrädern, um die Kosten der Immobilie durch die Einsparungen der Lastenräder wieder zu decken.

Basierend auf dem Projekterfolg der TH Nürnberg (Mikro-Depot-Konzept u. a.) und der hohen Bereitschaft der Projektbeteiligten, Lastenräder einzusetzen, soll zusätzlich zum erfolgreichen Mikro-Depot-Konzept ein Haltestellenkonzept unter Einbeziehung des ÖPNV-Netzes wissenschaftlich untersucht werden, das die Nachteile der 24/7-Nutzung von öffentlichem Raum für Container oder einer wirtschaftlich nutzbaren Immobilie im Mikro-Depot-Konzept ausgleichen soll. Dieses neuartige Konzept kommt ohne ein Mikro-Depot aus und somit ohne öffentliche oder privatwirtschaftliche urbane Fläche dauerhaft zu belegen. Ziel ist es, geeignete Haltestellen des ÖPNV in einem zu ermittelnden, ausreichenden Zeitfenster zwischen den Bus-Takten als Waren-Haltestellen (temporäre Umschlagstellen) zu nutzen, an denen ein „Rendezvous-Verkehr“ zwischen Lastenrädern und Lieferungen durch KEP-Transporter oder den ÖPNV stattfinden kann. In diesem Falle ist eine geeignete ÖPNV-Haltestelle gleichzeitig eine Waren-Haltestelle. Dabei sollen für die Lastenräder in Wechselcontainern vorkommissionierte Pakete umgeschlagen werden. In diesem Zusammenhang sollen die kommunalen Verkehrs- und Logistikplaner dabei unterstützt werden zu prüfen, an welchen Haltestellen die Gegebenheiten für einen logistischen Umschlag an ein Lastenrad (technische Umsetzbarkeit) sowie die wirtschaftlichen Rahmengegebenheiten für die Logistikdienstleister gegeben sind. Dazu analysieren wir Themen wie den ÖPNV-Takt und die an den Haltestellen verfügbare Fläche.

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Projektlaufzeit:

zwei Jahre

Auftraggeber:

Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr

Partner:

Stadt Nürnberg

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