Mobilitätskongress zeigt Perspektiven für “New Mobility”

Mobilitätskongress zeigt Perspektiven für “New Mobility”

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27. September 2021
Kommunen, Wissenschaft und Unternehmen diskutierten beim 2. CNA Mobilitätskongress 2021 über emissionsfreie Antriebe und smarte Verkehrskonzepte. Dabei wurde deutlich, wie die Vision einer „New Mobility“ in der Metropolregion schon heute Realität werden kann.

Unter dem Titel „Mensch und Verkehr im urbanen Umfeld“ versammelte der CNA e.V. in diesem Jahr rund hundert Kommunalvertreter, Unternehmer und Experten aus der Metropolregion Nürnberg, um neue Lösungen für den Personen- und Gütertransport vorzustellen und zu diskutieren.

Lange musste die Mobilitätsbranche in der Metropolregion warten, bis sie sich endlich wieder persönlich treffen konnte. Entsprechend voll waren die Plätze, als Jennifer Reinz-Zettler, Leiterin Mobilität bei Bayern Innovativ, und Dr. Rudolf Aunkofer, Geschäftsführer des CNA e.V., den 2. Mobilitätskongress im Kongresszentrum der Meistersingerhalle eröffneten. Gemeinsam mit dem Cluster Bahntechnik, der Logistik Initiative Bayern und dem Cluster Automotive / Bayern Innovativ GmbH bot der CNA als Think Tank für Verkehr, Transport & Logistik ein breites Programm, das verschiedene Innovationsfelder und ihre Bedeutung für die Metropolregion beleuchtete.

Zum Einstieg hob der Nürnberger Oberbürgermeister Marcus König die Bedeutung der Verkehrswende für die Stadt wie die gesamte Region hervor. Dass dabei technologische Innovationen von politischen Initiativen und öffentlichen Investitionen zu flankieren seien, machte er in seiner Begrüßung deutlich. Zusätzlich wies er darauf hin, dass Konzepte dabei über Stadtgrenzen hinaus gehen müssten. Dem schloss sich auch Ministerialdirigent Karl Schumacher an, der die Grüße der bayerischen Verkehrsministerin Kerstin Schreyer überbrachte. Der Leiter der Abteilung „Vernetzte Mobilität und ÖPNV“ im Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr zeigte wie sein Vorredner auf, dass politische Initiativen auf einen integrierten „Mobilitäts-Mix“ hinarbeiten müssten, der die Interessen von Fußgängern, Radfahrern, ÖPNV-Nutzern und Autofahrern ausgleicht und Anreize für die Nutzung klimafreundlicher Alternativen bietet.

Die folgenden Fachbeiträge fokussierten vor allem zwei Themen: Klimafreundliche Antriebstechnik und smarte Verkehrskonzepte.

Den Auftakt bildete eine Keynote von Prof. Dr. Peter Wasserscheid, Direktor des Helmholtz-Zentrums Erlangen-Nürnberg für Erneuerbare Energien. Er erläuterte die Vorteile des Einsatzes von Wasserstoff als Energieträger, der erneuerbare Energien in etablierten Transportsystemen (Tankschiffe, Pipelines,…) global verfügbar machen könne. Weitere Beiträge u.a. von Alstom, VAG und Siemens Mobility zeigten auf, wie E-Mobilität in Bus und Bahn bereits heute batterieelektrisch oder mit Brennstoffzellen realisierbar ist. Dabei wurde auch deutlich, dass Antriebstechnologie allein nicht ausreicht, um emissionsfreie Antriebe auf die Straße bzw. Schiene zu bringen: Auch rechtliche, gesellschaftliche und politische Rahmenbedingungen sind hier von wesentlicher Bedeutung.

Weitere Vorträge befassten sich mit diesen Rahmenbedingungen aus verkehrsplanerischer Perspektive. Prof. Dr.-Ing. Markus Schmidt, Drees & Sommer, machte an Beispielen deutlich, wie Verkehrsplanung beitragen kann, Transporte auf umweltschonende Verkehrsträger zu verlagern, durch effiziente Technologien zu verbessern bzw. durch geschickte Raumplanung sogar zu vermeiden. Wie dies konkret umzusetzen ist, führten weitere Beiträge u.a. von PB Consult und VGN aus.

Der Abschlussvortrag von Prof. Dr.-Ing. Oliver Mayer, Hochschule München, erläuterte schließlich nochmals die besonderen Herausforderungen, die sich bei der Energiewende durch die Sektorenkopplung ergeben: Er umriss dabei die Energiewirtschaft als komplexes System, in dem sich rechtliche Regulierung, Technologien zur Energiegewinnung, -speicherung und -nutzung sowie politische und ökonomische Rahmenbedingungen wechselseitig beeinflussten.

Ergänzt wurde das Vortragsprogramm durch eine begleitende Fachausstellung, in der innovative Unternehmen sich den Besuchern präsentierten.

Dr. Rudolf Aunkofer, Geschäftsführer des CNA e.V., zeigte sich abschließend zufrieden mit dem Kongress: „Man merkte, dass die Besucher froh sind, sich endlich wieder einmal physisch zu treffen. Und die Fachbeiträge zeigen, wie wichtig ein Netzwerk wie unseres zur Bewältigung der Mobilitätswende ist: Nur wenn verschiedene Technologien von der Antriebstechnik bis zur Digitalwirtschaft interdisziplinär zusammenwirken und Kommunen wie Gesetzgeber eingebunden sind, kann es gelingen, Transport wirklich nachhaltig – ökonomisch wie ökologisch – zu gestalten!“

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