Straßenzugang und -abgang

Straßenzugang und -abgang: Digitale Datenerfassung und Dokumentation

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© Bayernhafen Nürnberg

Der Vor- und Nachlauf im KV erfolgt über die Straße. Kommen Lkw mit ihrer Ladung an oder holen sie ab, müssen sie zunächst erfasst werden. Im Anlieferungsfall gehören dazu Ankunftsdatum und ‑uhrzeit, das Lkw-Kennzeichen, die Nummer der gelieferten Ladeeinheit sowie evtl. Siegelnummern und Gefahrgut-Informationen. Wird eine Ladeeinheit abgeholt, müssen die Fahrer die Identifikationsnummer der Ladeeinheit und ihre Daten angeben. Zur rechtlichen Absicherung werden außerdem mögliche Schäden an der Ladeeinheit dokumentiert. Diese Daten fließen in das Terminal Operating System (TOS), wo sie weiterverarbeitet werden. Erst danach erhalten die Fahrer, je nach Auslastung im Terminal, die Erlaubnis, ins Umschlagsgelände ein- bzw. auszufahren oder auf dem Ankunftsparkplatz zu warten.

Herausforderungen...

...und Lösungen

Was kommt wann?

Das Terminal weiß in der Regel nicht, welche und wie viele Ladeeinheiten angeliefert oder abgeholt werden.

Dies kann zu großen Schwankungen bei der Terminal-Auslastung, Herausforderungen bei der Ressourcenplanung und Wartezeiten für die Fahrer führen.

Planbarkeit durch Slot Management!

Auf dem Markt sind Zeitfensterbuchungssysteme für Frachtführer erhältlich (Slot Management, Gate Appointment System). Hier können Fahrer online Zeitfenster reservieren, in denen sie ihre Fracht abliefern bzw. abholen können.

Datenerfassung von Hand?

Jede Ladeeinheit muss bei Ankunft im Terminal auf Beschädigungen überprüft und sowie relevante Daten erfasst werden. Dafür nimmt das Terminal-Personal jeden Lkw einzeln in Augenschein und gibt die Daten manuell in ein Check-Protokoll ein.

Für diesen Prozess muss dauerhaft Terminal-Personal zur Verfügung stehen. Zusätzlich ist besonders die manuelle Übertragung der Daten ins TOS fehleranfällig und zeitaufwändig.

Automatisierte Erfassung durch OCR-Kameras!

OCR-Kameras (OCR = Optical Character Recognition) an der Einfahrt zum Terminal können schon heute automatisiert Daten erfassen und sichern. Dazu gehören Lkw-Kennzeichen und Identifikationsnummern der Ladeeinheiten, die automatisiert an das TOS übermittelt und vom Terminal-Personal geprüft werden können. Zusätzlich kann die Kamera Bilder oder Videos der Ladeeinheit für eine etwaige Schadensdokumentation speichern.

Anmeldung „zu Fuß“?

Bei Ankunft im Terminal müssen die Fahrer bisher aus ihrem Truck aussteigen, um sich am Dispositionsschalter oder einem Selbstbedienungsterminal zu registrieren. Erst dort erhalten sie dann die Einfuhrerlaubnis ins Terminal und bekommen eine entsprechende Haltebucht zugewiesen. Vor allem ortsunkundige Fahrer stehen dann zusätzlich vor dem Problem, den entsprechenden Stellplatz nicht sofort zu finden.

Diese Prozesse sind zeitaufwändig, führen zu Warteschlangen am Dispositionsschalter und ggf. Problemen bei der Stellplatzsuche.

Log-in per App!

Besonders, wenn keine weiteren Dokumente und Daten ausgetauscht werden müssen, kann die Einfahrerlaubnis und die Zuweisung des Umschlagplatzes auch automatisiert mittels einer Web-Applikation erfolgen.

Zusätzlich kann eine derartige Lösung die Navigation ortsunkundiger Fahrer zu ihrer Haltebucht übernehmen. Alternativ kann die Zuweisung der Stellplätze über einen Bildschirm erfolgen.

Den richtigen Container dabei?

In seltenen Fällen, kann es zu Fehlern im Verlade-Prozess, d. h. eine falsche Ladeeinheit wurde verladen. Ist dies der Fall, wird eine solche Verwechslung erst spät bemerkt und ist mit großem Aufwand für alle Beteiligten verbunden.

Kontrolle durch Kameragates!

Ähnlich wie am Eingang kann ein Kameragate am Terminal-Ausgang die Daten der Lkw und ihrer Ladeeinheiten automatisch erfassen und mit den Vorgaben des TOS abgleichen. Wird eine Abweichung festgestellt, kann das Terminal-Personal informiert werden und den Fahrer umgehend zurückbeordern.

Das Ausfahrt-Gate entlastet Mitarbeiter, spart Zeit und erleichtert die Identifikation von Fehl-Verladung. Da sie den Ausfahrtsverkehr auf eine Spur kanalisiert, können Lkw mit falscher Ladeeinheit allerdings nicht unmittelbar aufgehalten werden, um Staubildung zu vermeiden.