Intermodale Paketlogistik

Intermodale Paketlogistik | Einsatz der Regionalbahn auf der vorletzten Meile

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© TH Würzburg-Schweinfurt

Bisher wurden die Möglichkeiten, die Schiene als Verkehrsträger in der Transport- und
Güterlogistik zu nutzen, meist überregional in Kombination mit der Straße, jedoch immer losgelöst vom Personentransport auf der Schiene betrachtet. Inwieweit eine gemeinsame hybride Nutzung der Schiene und der Infrastruktur für Personen und Güter in Zugsystemen möglich ist, wurde in den letzten Jahren nur vereinzelt diskutiert. Gleichzeitig gibt es in ruralen bzw. in suburbanen Räumen zahlreiche Kapazitäten in S- und Regiobahnen, die außerhalb der Hauptverkehrszeiten sehr schwach ausgelastet sind, während sämtliche Paketdienstleister auch diese Gebiete für eine geringe Anzahl an Paketen anfahren. Eine wirtschaftliche und ökologische Vorteilhaftigkeit ist hierbei nur selten gegeben.

Daher hat das Projekt Intermodale Paketlogistik untersucht, inwieweit sich S- und Regionalbahnen für den Transport von Paketsendungen auf der vorletzten Meile eignen. Mittels eigenentwickeltem Regio-Screening-Tool wurden zunächst die hierfür infrage kommenden Regionen in Bayern untersucht.

Unterteilt wurde das Projekt in drei verschiedene Stufen der Integration. In Stufe 1
„Handgepäck-Lösung“ wurde geprüft, inwieweit Pakete als Art Handgepäck transportiert werden können, ohne dass es hierbei zu Veränderungen der Bahn kommt. In Phase 2 „Erweiterte-Lösung“ wurde geprüft, wie die Nutzung der vorhandenen Infrastruktur erweitert werden kann, um Pakete zu transportieren, ohne dabei bauliche Maßnahmen durchzuführen. Stufe 3 „Integrierte-Lösung“ beschäftigte sich mit einer vollständigen Integration der Bahn in das Logistiksystem. In allen Phasen wurde die rechtliche, organisatorische und wirtschaftliche Machbarkeit geprüft sowie die sich daraus ergebenden ökologischen Effekte ermittelt. Zudem wurden mittels des eigens entworfenen Konzeptentwicklungstools Ablaufkonzepte für die jeweiligen Phasen entwickelt.

Auch wenn es noch rechtlichen Klärungsbedarf gibt, konnte neben den durchweg positiven ökologischen Effekten in allen drei Phasen festgestellt werden, dass auch eine wirtschaftliche Vorteilhaftigkeit erzielt werden kann. Unter Leitung von Prof.
Dr. Ulrich Müller-Steinfahrt | Leiter des Instituts für angewandte Logistik der TH Würzburg-Schweinfurt | wurde das Projekt vom CNA e. V./Logistik Initiative Bayern begleitet, mit freundlicher Unterstützung der DB Regio AG und der Paketdienste GLS und Hermes.

Projektlaufzeit:

April 2021 - Dezember 2023

Auftraggeber:

Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr

Partner:

Institut für angewandte Logistik | Technische Hochschule Würzburg-Schweinfurt
CNA e.V.

Website: